Mind-Mapping ist eine Methode zur Strukturierung eines Problems in bildlicher Form. Dieser Methode liegt ein Denkmuster zugrunde, mit dessen Hilfe ein abgeschlossener Themenkreis klarer definiert werden kann. So wird sprachliches mit bildhaftem Denken verknüpft, was zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit des menschlichen Denkens führen kann. Die Übersicht über das Problem nimmt zu, Assoziationen liefern weitere Lösungen. Die Methode basiert auf der modernen Gehirnforschung und auf der Aufgabenteilung zwischen den beiden Hemisphären des Großhirns.
EINSATZGEBIET
Im Bereich der Produktentwicklung ist der Einsatz des Mind-Mapping besonders zur Ideengenerierung in den frühen Phasen geeignet. Auch im Rahmen der Prozessplanung ist der Einsatz der Methode sinnvoll.
VORAUSSETZUNGEN
• Flip-Chart und Moderator (bei Gruppen)
• Papier
• Farbstifte
DURCHFÜHRUNG
Es gibt unterschiedliche Arten des Mind Mappings, die sich vor allem im Umfang und im Aufwand unterscheiden. Exemplarisch sei hier das interaktive Konferenzmodell dargestellt, welches verschiedene Kreativitätstechniken, wie zum Beispiel das Brainstorming, mit einbezieht.
1. Phase:
Das Problem bzw. die Aufgabenstellung wird von Seiten des Moderators kurz dargestellt.
2. Phase:
Jeder Teilnehmer legt ein Mini-Mindmap an, in dem er seinen aktuellen Wissens- und Ideenstand dokumentiert.
a) Man schreibt in die Mitte eines Papierbogens das Thema.
b) Es wird mit einem Kreis umschlossen.
c) Ausgehend von diesem Kreis werden Verästelungen gebildet, welche das Thema in einzelne Bereiche gliedert. Es entstehen Assoziationen und von den Ästen können wiederum Zweige zur Konkretisierung des Teilproblems gebildet werden. Dies geschieht so lange, bis den Beteiligten nichts mehr zu dieser Thematik einfällt.
d) An jedem Ast werden Stichworte notiert.
e) Als Gedankenstütze für bestimmte Bereiche kann man „Hinweisschilder“ zeichnen.
Die Dauer zur Erstellung eines Mini- Mindmaps sollte nicht länger als 15 Minuten betragen.
3. Phase
Nachdem eventuell einige gemeinsame Zielfindungsfragen folgen, wie etwa dem Festlegen der Projektdauer, dem finanziellen Aufwand für die Entwicklung eines Produktes usw., erfolgt die Sichtung der einzelnen Mini-Mindmaps. Die Teilnehmer sollten sich in dieser Phase einen (kritiklosen) Eindruck von den Ideen der anderen Teammitglieder machen.
4. Phase:
Mit den neu gewonnenen Ideen kann nun die eigene Mind Map vervollständigt werden. Die neuen Ideen sollten farblich abgehoben werden um einen besseren Überblick zu bekommen.
5. Phase:
Nun werden die individuell gesammelten Informationen auf einer Maxi- Mindmap, welche vom Moderator angelegt wird, zusammengefügt.
Als Abschluß erfolgt die Diskussion und Erörterung der gemeinsam erarbeiteten Mind-Maps. Da die Ergebnisse der Diskussion meist Folgen für das Projekt bzw. für die Problemstellung mit sich bringen, ist die Erstellung einer Ergebnis-Map sinnvoll, auf der Aufgabenbereiche, Projektformulierungen und ähnliches festgehalten werden. Diese Ergebnismap kann dann beim nächsten Treffen als Start-Map dienen.
Beispiel einer fertiggestellten Mind Map:
VORTEILE
• Kreativitätstechnik ist auch durch eine einzelne Person einsetzbar.
• Förderung der Kreativität
• Steigerung der Effektivität
• Guter Überblick über das Gesamtproblem
• Schnell und einfach erlernbar
• Flexibel anwendbar
NACHTEILE
• Zeitbedarf
• Als Anfänger kann man bei der Stichwortsuche ( Schlüsselwortsuche) Probleme haben.
SOFTWAREUNTERSTÜTZUNG
• www.mindmapper.de
• www.mindman.de
LITERATUR
• Kirckhoff, M.
Mind Mapping; Die Synthese von sprachlichem und bildhaftem Denken
Synchron-Verlag, Berlin, 1988
• Hugl, U.
Qualitative Inhaltsanalyse und Mind-Mapping
Gabler Verlag, Wiesbaden, 1995
• Vorlesung KLA des Instituts für Maschinenkonstruktionslehre und Kraftfahrzeugbau an der Universität Karlsruhe (TH),
Dozent: Dipl.-Ing N. Burkardt
• www.mindmaps.de
• www.mindmap.de
Grafiken: Dr. Dill „Vom Markt zum Markt“
Kommentar verfassen