
Wir kennen alle dieses Logo:
Leider scheint da für viele Unternehmen schon das Ende der Digitalisierungsstrategie zu liegen.
Laut unserer aktuellen Studie* im deutschen Mittelstand sind Dokumentenmanagementsysteme für 70% der Befragten Unternehmen das primäre Werkzeug im Bereich der Digitalisierung. Und das mit Abstand! Danach kommt mit 57% die digitale Zeiterfassung. Demnach geht es vorrangig darum weniger zu drucken bzw. weniger auf Papier zu machen. Der Rückstand in der Digitalisierung bekommt hier ein konkretes Bild.
Wichtige Errungenschaften zum gemeinsamen Arbeiten, Kommunikation und Informationsaustausch kommen mit Enterprise Social Network erst mit etwas mehr als 20% weit abgeschlagen. Klarer können aus meiner Sicht die Alarmglocken nicht läuten. Uns fehlt es ist im deutschen Mittelstand wohl an Fantasie was Digitalisierung alles bedeuten kann, wo die Potenziale liegen und wie man sie strukturiert erschließen kann. Das wird ebenfalls durch eine Studie von BCG verdeutlicht. Ein Ergebnis: 77% der Befragten nennen mangelndes Verständnis für die Digitalisierung als Hindernis für die Digitalisierung.
Ein zweiter Hemmschuh ist aber sicher auch unser Wunsch nach Ordnung, Organisation und Kontrolle. Die Vorteile vieler digitaler Ansätze (vor allem, wenn sie über das übliche schneller und effizienter hinausgehen) brauchen auch den Mut zu mehr Freiheit in der Organisation. Schließlich brauchen wir kein Enterprise Social Network wenn wir im gleichen Büro sitzen und alle Dinge in stundenlangen Meetings klären. Richtig nützlich sind diese Werkzeuge dann, wenn wir es schaffen hier flexibler zu sein. Freiere Arbeitszeiten, mehr Möglichkeit zum ‚Home Office’ und ‚Office on the Road’ sind konkrete Beispiele.
Aber auch dazu scheint es derzeit keinen Anlass zu geben. Die Wirtschaft brummt, der Geschäftsklimaindex zeigt es: der ifo Index ist im Oktober auf einen Stand geklettert, der so gut ist, wie seit 2,5 Jahren nicht mehr. Wir haben, so scheint es also, andere Dinge auf der Agenda. Wenn das mal nicht schiefgeht. Denn was uns die Studie verrät ist, dass die durchgängige Digitalisierung von Prozessen für viele Unternehmen noch weit entfernt ist. Die Mitarbeiter sind oft mit Routineaufgaben beschäftigt – dem Abgleich von Bestellungen und Rechnungen oder der Eingabe ins ERP.
Genau diese Aufgaben können in digitalen Prozessen von Systemen erledigt werden. Im Kern geht es immer wieder um die ganzheitliche Betrachtung von Prozess, Systemen und Menschen sowie deren Rolle in der Wertschöpfung. Um die erkannten Potenziale zu heben, spielen schnelle, agile Strukturen im Zusammenspiel mit einer sinnvollen, ganzheitlichen und eben digitalen Prozesskette eine entscheidende Rolle. Damit sind wir am Kern, der hinter der Digitalisierung steht: Es geht um Entlastung von Routine und Raum geben für Kommunikation, Interaktion, kreativ sein und neue Lösungen finden… all das sind die Dinge, für das wir Menschen einzigartig sind. Dies gilt aus meiner Sicht übrigens genauso für unternehmensinterne Digitalisierung, wie für die Lösungen die wir verkaufen.
Damit hilft die Digitalisierung direkt den Menschen und ihren Unternehmen und nicht nur den Bäumen. Darüber dann demnächst mehr, wenn die Auswertungen unserer Studie abgeschlossen ist.
* die hier erwähnte Studie ist leider noch nicht öffentlich zugänglich, da wir noch in der Auswertung sind. Sobald wir die Ergebnisse vollständig haben, werden diese auch hier zugänglich gemacht.
Grafik: Schoggimousse
Kommentar verfassen